Klaus Schlesinger, geboren am 9. 1. 1937 in Berlin, Sohn eines Expeditionsgehilfen, erlernte den Beruf eines Chemielaboranten. Er studierte einige Semester an der Ingenieurschule (Chemie) und arbeitete später in Industrie- und Forschungslabors. Von 1963 bis 1966 als freier Journalist tätig. In dieser Zeit nahm er an einem Kurs über literarische Reportagen teil, den der in der DDR lebende Schweizer Autor Jean Villain leitete. Schlesinger lebte als freischaffender Schriftsteller in Berlin. Er war verheiratet mit der Lyrikerin, Liedermacherin und Sängerin Bettina Wegner. Im Juni 1979 wurde er mit acht weiteren Autoren aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen, nachdem er einen Brief mit unterzeichnet hatte, in dem die kulturpolitische Praxis kritisiert wurde. Ab 1980 wohnte er aufgrund einer für mehrere Jahre gültigen Ausreisegenehmigung seines Staates in Westberlin; ab 1991 war er wieder im ehemaligen Ostteil Berlins ansässig. Schlesinger war Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Er starb am 11. 5. 2001 in Berlin an Leukämie.
* 9. Januar 1937
† 11. Mai 2001
von Manfred Jäger und Olav Krämer
Essay
Mit dem Stoff des ersten Romans von Klaus Schlesinger wurde die Öffentlichkeit zuerst im Jahre 1965 bekannt. Die Zeitschrift „Neue Deutsche Literatur“ druckte unter dem Titel „Michael“ den „Entwurf zu einer Erzählung“, fügte eine weit ausgreifende, beinahe achtseitige ...